Dienstag, 20. Juni 2006
WM 2006 - Sechs Monate Vorbereitung...


...waren dann doch zu viel

... link (0 Kommentare)   ... comment


Ab heute gibt es hier meine Cartoons

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 24. Februar 2004
Worte
Worte können Menschen anstacheln, aufregen ärgern, verletzen, trennen, ins Herz treffen, umhauen.

Worte können Menschen packen, aufrütteln, umstimmen, trösten, überzeugen, erfreuen, ergreifen, aufrichten, erlösen, beglücken, heilen.

Worte können berauschen, langweilen, bewegen, verführen, verunsichern, beruhigen.

Worte können einen Menschen ini Wut bringen, Balsam für seine Seele sein, wie ein reinigendes Gewitter auf ihn wirken, ihn wie einen Keulenschlag treffen. Worte können klären.

"Ich gebe dir mein Wort", sagt der eine zum anderen und verpflichtet sich damit zu einem bestimmten Verhalten.

"Bei dem, was du sagst, wird mir heiß und kalt", äußert jemand und bringt damit zum Ausdruck, wie tief er durch das Gesagte betroffen ist.

"Ich wünsche, du hättest das nie gesagt!", klagt einer den anderen an und gibt damit zu verstehen, welche Wut, welches Entsetzen oder welche Erschütterung der andere in ihm ausgelöst hat.

"Sag das noch einmal!", empört sich jemand und drückt damit aus, in welcher Gefühlsaufwallung er sich befindet.

"Was du sagst, macht mich ganz krank", beklagt sich einer und erklärt damit zugleich, dass Worte sich sogar auf den ganzen Menschen auswirken können. Das gleiche gilt selbstverständlich auch für beglückende Worte.

"Das sagst du mir!?", schreit oder staunt ein Mensch und teilt dem anderen mit, wie tief er bewegt ist.

"Das stimmt", entfährt es jemandem, und er fühlt sich erleichtert, weil er nun Klarheit hat.

"Ich bin verstimmt, weil du das gesagt hast", bekennt jemand und deutet damit an, dass sein gegenwärtiges Leben durch die Äußerung des anderen in Unordnung geraten ist.

"Ich verlasse mich auf dein Wort", sagt ein anderer zum nächsten und richtet sein Leben darauf aus.

"Dein Wort wurde meine Speise", singt der Psalmist bei seinem Rückblick auf tiefe Not.

"Im Anfang war das Wort", schreibt Johannes im Prolog seines Evangeliums.

gefunden bei Uwe Böschemeyer, Worauf es ankommt - Werte als Wegweiser München 2003, 281f.)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 17. Dezember 2003
Lese
gerade das Tagebuch von Jochen Klepper. Er ist Autor mehrerer Bücher und war zur Zeit des Dritten Reiches mit einer Jüdinn verheiratet. Das Tagebuch beginnt 1932 und endet 1942 mit dem letzten Eintrag vor dem Freitod, den er und die Familie für sich, seine Frau und seine Stieftochter wählten.
Ein faszinierendes Buch, wenn auch anstrengend durch die Dichte und die psychische Belastung, die er erlebte. Zu spüren, wie man als Autor Schrit für Schritt ins Abseits gedrängt wird, wie man ermutigt wird, sich von der Frau scheiden zu lassen, um die Bahn frei zu haben für eine Karriere. Und ihm standen wirklich alle Türen offen. Die großen Verlage rissen sich um ihn., Bücher sollten von der großen Filmgesellschaft UFA verfilmt werden. Aber er entschied sich für seine Frau und trotz seines Drangs zu schreiben und zu publizieren gegen eine Karriere als Autor und Schriftsteller. Er erkannte frühzeitig die Zeichen - fast prophetisch spürt er, wass da auf Deutschland zu kommt und findet dennoch nicht heraus aus dem Land, dass für ihn immer mehr Türen zum Leben schloss. Klarheit über eine Situation und das starke Verwurzeltsein in ihr führen hier zu einer Lebenseinschränkung, die mit dem Tod endet. Andere Autoren seiner Zeit und mit einer weniger starken Verwurzelung haben den Absprung geschafft und sind aus D'land fortgegangen. Sie sind berühmt geworden. Auch Klepper hatte das Zeug dazu, fand aber nicht die nötige Energie, um die Konsequenzen, die über-lebenswichtig waren wirklich zu ziehen. Er ist nicht nur Opfer des Damaligen, er ist auch Täter bzw. Unterlasser der Erweiterung seiner Lebensperspektive.
Dramatisch und lehrreich.
Wie würde ich mich in ähnlicher Situation verhalten?

... link (0 Kommentare)   ... comment