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Donnerstag, 9. Oktober 2003
# 002 Anja ist
nils ross, 12:41h
innerhalb der Probezeit entlassen worden. Sie war wohl keine gute Mitarbeiterin. Aber auch nicht wirklich schlecht.
Sie tratschte gern und viel, und Tratsch ist ja selten etwas Positives, dass über einen Menschen geredet wird. Ihr Augenmerk lag auf den Schwächen und Fehlern der Menschen. Darüber wurde ausgiebig mit den Kollegen gesprochen - natürlich immer vertraulich. So fand sie auch schnell Kontakt zu Mitarbeitern, die das gleiche Informationsbedürfnis hatten und für einen derartigen Austausch offen waren. Sie fühlte sich wohl mit den Kollegen.
Nur ihrem Chef ging sie aus dem Weg, er hatte für sie etwas Bedrohliches, hatte hohe Ansprüche und formulierte seine Kritik sehr schnell und sehr deutlich. Das gefiel Anja überhaupt nicht, sie spürte schnell, dass er in dieser Hinsicht alle gleich behandelte und dadurch die Arbeitsatmosphäre immer etwas angespannt war.
Also vermied sie den Kontakt und machte ihre Arbeit zügig, schnell - und wenn man so schnell arbeitet, macht man natürlich auch Fehler, besonders am Anfang. Aber genau das merkte sie erst, wenn es dem Chef mal wieder zu viel wurde und er ihr seine berühmte Standpauke hielt.
Dann fand sie ihn ganz unmöglich - so darf doch ein Chef nicht sein - wird man denn hier nie gelobt? Sie konnte sich über ihn aufregen, was wiederum dazzu führte, dass sie in bewährter Form über ihn tratschte. Bewährte Methoden.
Gestern dann bekam sie die Kündigung mit sofortiger Freistellung. Sie hatte es schon geahnt, spätestens dann, als eine Frau zum Gespräch beim Chef war und ihr sechster Sinn ihr sagte, dass eine Nachfolgerin für sie gesucht wird. Aber so ganz wollte sie es nicht glauben. Der Chef hatte schließlich nichts angedeutet.
Daher war sie dann doch überrascht, als sie mittags nach Hause gehen durfte. Sie verabschiedete sich von den Kollegen. Nichts war mehr zu spüren von ihrer Solidarität, kaum ein Wort des Bedauerns. Als die Bürotür hinter ihr ins Schloss fiel, ahnte sie das Thema, über das jetzt getratscht werden würde. Lang und ausgiebig.
Sie tratschte gern und viel, und Tratsch ist ja selten etwas Positives, dass über einen Menschen geredet wird. Ihr Augenmerk lag auf den Schwächen und Fehlern der Menschen. Darüber wurde ausgiebig mit den Kollegen gesprochen - natürlich immer vertraulich. So fand sie auch schnell Kontakt zu Mitarbeitern, die das gleiche Informationsbedürfnis hatten und für einen derartigen Austausch offen waren. Sie fühlte sich wohl mit den Kollegen.
Nur ihrem Chef ging sie aus dem Weg, er hatte für sie etwas Bedrohliches, hatte hohe Ansprüche und formulierte seine Kritik sehr schnell und sehr deutlich. Das gefiel Anja überhaupt nicht, sie spürte schnell, dass er in dieser Hinsicht alle gleich behandelte und dadurch die Arbeitsatmosphäre immer etwas angespannt war.
Also vermied sie den Kontakt und machte ihre Arbeit zügig, schnell - und wenn man so schnell arbeitet, macht man natürlich auch Fehler, besonders am Anfang. Aber genau das merkte sie erst, wenn es dem Chef mal wieder zu viel wurde und er ihr seine berühmte Standpauke hielt.
Dann fand sie ihn ganz unmöglich - so darf doch ein Chef nicht sein - wird man denn hier nie gelobt? Sie konnte sich über ihn aufregen, was wiederum dazzu führte, dass sie in bewährter Form über ihn tratschte. Bewährte Methoden.
Gestern dann bekam sie die Kündigung mit sofortiger Freistellung. Sie hatte es schon geahnt, spätestens dann, als eine Frau zum Gespräch beim Chef war und ihr sechster Sinn ihr sagte, dass eine Nachfolgerin für sie gesucht wird. Aber so ganz wollte sie es nicht glauben. Der Chef hatte schließlich nichts angedeutet.
Daher war sie dann doch überrascht, als sie mittags nach Hause gehen durfte. Sie verabschiedete sich von den Kollegen. Nichts war mehr zu spüren von ihrer Solidarität, kaum ein Wort des Bedauerns. Als die Bürotür hinter ihr ins Schloss fiel, ahnte sie das Thema, über das jetzt getratscht werden würde. Lang und ausgiebig.
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