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Mittwoch, 8. Oktober 2003
#001 Sie geht
nils ross, 16:04h
mehrmals am Tag an unserem Haus vorbei, immer mit einem oder mehreren Kindern, die sie irgendwohin zu begleiten scheint. Morgens hin, nachmittags zurück, wohl die übliche Kindergartentour einer Mutter mit Kleinkindern. Sie ist groß mit hellblondem Haar, ihre Gesichtszüge und ihre Aussprache lassen vermuten, dass sie das Down-Syndrom hat, aber ich bin mir nicht sicher. Auch die Kinder sind blond, aber noch heller, fast weiß, mit der typischen rosafarbenen Haut weißblonder Menschen.
Heute geht sie am Haus vorbei, wie jeden Tag, die Kinder sind dabei, eines läuft hinter ihr, dass andere schiebt sie im Buggy vor sich her und ich sehe sie, weil ich gerade Müll in die Tonne verfrachte, die vor dem Haus steht.
Aus unserem Briefkasten schauen Prospekte heraus, der übliche Stapel bunter Werbung, derimmer in der Wochenmitte bei uns eingeworfen wird, durchgeblättert wirdund dann im Papiercontainer verschwindet.
Eigentlich sollte ich längst einen Aufkleber anbringen - Bitte keine Werbung einwerfen - , aber ich bin einfach zu neugierig, was alles diese Woche im Angebot ist. Kaufen will ich eigentlich nichts, aber da ist dieser Wunsch zu wissen, was es gibt.
Im Vorbeigehen am Haus erspäht sie die bunten Blätter, die aus dem Kasten herausschauen und greift zu. Beginnt zu lesen.Mit der einen Hand schiebt sie den Buggy, in der anderen hält sie sich die Blätter nahe vor das Gesicht. "Eigentlich sind das unsere", sage ich. Sie schaut mich kurz und überrascht an, wie jemand, der auf frischer Tat ertappt wurde.
"Oh, entschuldigung", erwidert sie und geht rasch weiter. Die Prospekte nimmt sie mit und setzt im Gehen das Studium der Schnäppchen fort.
Ich hätte nicht "eigentlich" sagen sollen.
Heute geht sie am Haus vorbei, wie jeden Tag, die Kinder sind dabei, eines läuft hinter ihr, dass andere schiebt sie im Buggy vor sich her und ich sehe sie, weil ich gerade Müll in die Tonne verfrachte, die vor dem Haus steht.
Aus unserem Briefkasten schauen Prospekte heraus, der übliche Stapel bunter Werbung, derimmer in der Wochenmitte bei uns eingeworfen wird, durchgeblättert wirdund dann im Papiercontainer verschwindet.
Eigentlich sollte ich längst einen Aufkleber anbringen - Bitte keine Werbung einwerfen - , aber ich bin einfach zu neugierig, was alles diese Woche im Angebot ist. Kaufen will ich eigentlich nichts, aber da ist dieser Wunsch zu wissen, was es gibt.
Im Vorbeigehen am Haus erspäht sie die bunten Blätter, die aus dem Kasten herausschauen und greift zu. Beginnt zu lesen.Mit der einen Hand schiebt sie den Buggy, in der anderen hält sie sich die Blätter nahe vor das Gesicht. "Eigentlich sind das unsere", sage ich. Sie schaut mich kurz und überrascht an, wie jemand, der auf frischer Tat ertappt wurde.
"Oh, entschuldigung", erwidert sie und geht rasch weiter. Die Prospekte nimmt sie mit und setzt im Gehen das Studium der Schnäppchen fort.
Ich hätte nicht "eigentlich" sagen sollen.
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Dienstag, 7. Oktober 2003
Erster Eintrag
nils ross, 18:07h
Ein Autor lebt davon, Beobachtungen zu machen. Im Mittelpunkt der Wahrnehmung stehen die Menschen und die - manchmal etwas komplizierten - Beziehungen zwischen ihnen. So soll dieses Blog mich begleiten und meine Wahrnehmung schärfen, um meine Buch- und Geschichtenprojekte zu unterstützen.
Es kann durchaus sein, dass in einem meiner Bücher in nächster Zeit Beobachtungen und Charaktere zu finden sind, die hier in den Notizen ihre Geburtsstunde hatten.
Man wird sehen...
Aber keine Sorge, Namen und Umstände sind dann anders und manches, was sich hier aus den Beobachtungen ergibt, liefert einen spannenden Stoff für weiters Tun und Dichten.
So long...
Es kann durchaus sein, dass in einem meiner Bücher in nächster Zeit Beobachtungen und Charaktere zu finden sind, die hier in den Notizen ihre Geburtsstunde hatten.
Man wird sehen...
Aber keine Sorge, Namen und Umstände sind dann anders und manches, was sich hier aus den Beobachtungen ergibt, liefert einen spannenden Stoff für weiters Tun und Dichten.
So long...
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