Freitag, 17. Oktober 2003
#007 Wieder mal ein
Notizbuch mit Ideen von vorne bis hinten vollgeschrieben. Ich bevorzuge die Notizbücher von Moleskine in der kleinen Version. Das kann man überall leicht mit hinnehmen und es hat einen edlen und lange haltbaren Einband. Das letzte hat mich jetzt gut ein dreiviertel Jahr begleitet. Ab heute beginne ich ein neues, denn das Schreiben im Netz ersetzt bei weitem nicht die Möglichkeit, überall wo ich mich befinde auf Papier zu schreiben. Und nur so kann ich scheinbar alltägliche Beobachtungen in der richtigen Form kurz skizzieren, um sie in mein Ideenarchiv aufzunehmen. Im Grunde sind es ja die Belanglosigkeiten, wie z.B. der Einkauf im Supermarkt, die oft eine gute kleine Geschichte ausmachen.

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Donnerstag, 16. Oktober 2003
Julia Cameron: Von der Kunst des Schreibens
Cameron, Julia: Von der Kunst des Schreibens. - München: Droemer/Knauer, 2003. - ISBN: 3426871955. - Preis: ca. 9,- EUR

Viele Menschen glauben, dass für das Schreiben vor allem Talent, sichere Stilkenntnisse, ein großer Wortschatz, Formulierungsgabe und dergleichen mehr wichtig sind. Tatsächlich aber sind dies erst sozusagen die "zweiten und dritten Schritte". Davor liegt erst einmal der Mut zum Schreiben. Der Mut, einfach loszulegen ungeachtet dessen, wie gut oder schlecht das ist, was man aufs Papier bringt.

Diesen Ansatz verfolgt Julia Cameron (Autorin des bekannten Buchs Der Weg des Künstlers) und bietet mit ihrem Buch "Von der Kunst des Schreibens" vor allem einen Mutmacher für alle, die an sich zweifeln. Ganz im Gegenteil zur Titelaussage wird das Schreiben hier nämlich nicht in unerreichbare Höhen der Kunst verlagert, sondern praktikabel auf den Boden der Machbarkeit heruntergeholt.

Julia Cameron plaudert aus dem Nähkästchen und erzählt von sich und ihrer eigenen Schreiberei. Sie zeigt, dass man zum Schreiben weder in der richtigen Stimmung sein muss, noch sich ausgesprochene Zeiten dafür setzen muss. Sie ermuntert dazu, ganz bewusst "schlecht" zu schreiben und sich auf diese Weise in allen Richtungen auszuprobieren. Sie vertritt das Motto: "Jeder ist ein Schriftsteller". Manch einer mag über einen solchen Ansatz die Nase rümpfen, sehr vielen kann das Buch aber dabei helfen, die Hemmschwelle zu überwinden, um sich endlich dem Traum des Schreibens ganz real zu widmen.

Neben vielen Denkanstößen bietet die Autorin auch konkrete, praktische Übungen, die dazu einladen, sofort loszulegen.

Ein Buch, das vor allem eines will: Mut zum Schreiben machen. Das Schreiben wird entmythologisiert und für den praktischen Alltag ganz normaler Menschen, die schreiben möchten, runtergebrochen - gemischt mit einigen esoterischen Elementen.
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"Schreiben ist wie atmen" sagt Julia Cameron - und wenn Sie dieser Gedanke fasziniert, dann sollten Sie auf jeden Fall einmal in das Buch schauen.
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Mittwoch, 15. Oktober 2003
#005 Ein neuer Tag,
blauer Himmel, Sonne - sie steht ganz tief und blendet die Autofahrer, die ihr entgegenfahren, lässt sie fast blind die Straße entlangrollen. Besonders wenn die Scheiben durch die Körperwärme des Fahrers noch beschlagen sind.
Es ist kalt am Morgen, 3 Grad nur, erster Rauhreif liegt auf den Dächern der Fahrzeuge und überzieht die Wiesen mit einem eisigen Zuckerguss.
Jetzt werden sich die Bäume beeilen, um ihre Blätter loszuwerden. Die Spaziergänger, die mit ihren Hunden unterwegs sind, haben die T-Shrits, die sie noch vor kurzem draußen trugen gegen die dicken Jacken getauscht, die Hände sind in den Taschen vergraben.
Aber es ist immer noch die Hoffnung, dass die Sonne die Temperaturen im Laufe des Vormittags in eine angenehme Höhe treibt. Noch ist nicht Winter.
Und doch stellt sich die Natur um, wird in sich gekehrter, fährt Energien zurück, die einst für die Blätter und Blüten verschenkt wurden.
Es ist auch die Zeit, in der der Mensch beginnt, nach dem Licht in sich selbst zu suchen, in seiner Seele, nach den tiefen Wahrheiten, der Geborgenheit, Liebe und den gelungenen Beziehungen, die er in den vergangenen Monaten in sich aufnahm, um sich nun davon wärmen zu lassen.
Es ist gut, die Zeichen zu erkennen, sich dem Lauf des Lebens anzupassen und so zu einem tragenden und heilsamen Rhythmus des Lebens zu gelangen.

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