Mittwoch, 17. Dezember 2003
Lese
nils ross, 12:32h
gerade das Tagebuch von Jochen Klepper. Er ist Autor mehrerer Bücher und war zur Zeit des Dritten Reiches mit einer Jüdinn verheiratet. Das Tagebuch beginnt 1932 und endet 1942 mit dem letzten Eintrag vor dem Freitod, den er und die Familie für sich, seine Frau und seine Stieftochter wählten.
Ein faszinierendes Buch, wenn auch anstrengend durch die Dichte und die psychische Belastung, die er erlebte. Zu spüren, wie man als Autor Schrit für Schritt ins Abseits gedrängt wird, wie man ermutigt wird, sich von der Frau scheiden zu lassen, um die Bahn frei zu haben für eine Karriere. Und ihm standen wirklich alle Türen offen. Die großen Verlage rissen sich um ihn., Bücher sollten von der großen Filmgesellschaft UFA verfilmt werden. Aber er entschied sich für seine Frau und trotz seines Drangs zu schreiben und zu publizieren gegen eine Karriere als Autor und Schriftsteller. Er erkannte frühzeitig die Zeichen - fast prophetisch spürt er, wass da auf Deutschland zu kommt und findet dennoch nicht heraus aus dem Land, dass für ihn immer mehr Türen zum Leben schloss. Klarheit über eine Situation und das starke Verwurzeltsein in ihr führen hier zu einer Lebenseinschränkung, die mit dem Tod endet. Andere Autoren seiner Zeit und mit einer weniger starken Verwurzelung haben den Absprung geschafft und sind aus D'land fortgegangen. Sie sind berühmt geworden. Auch Klepper hatte das Zeug dazu, fand aber nicht die nötige Energie, um die Konsequenzen, die über-lebenswichtig waren wirklich zu ziehen. Er ist nicht nur Opfer des Damaligen, er ist auch Täter bzw. Unterlasser der Erweiterung seiner Lebensperspektive.
Dramatisch und lehrreich.
Wie würde ich mich in ähnlicher Situation verhalten?
Ein faszinierendes Buch, wenn auch anstrengend durch die Dichte und die psychische Belastung, die er erlebte. Zu spüren, wie man als Autor Schrit für Schritt ins Abseits gedrängt wird, wie man ermutigt wird, sich von der Frau scheiden zu lassen, um die Bahn frei zu haben für eine Karriere. Und ihm standen wirklich alle Türen offen. Die großen Verlage rissen sich um ihn., Bücher sollten von der großen Filmgesellschaft UFA verfilmt werden. Aber er entschied sich für seine Frau und trotz seines Drangs zu schreiben und zu publizieren gegen eine Karriere als Autor und Schriftsteller. Er erkannte frühzeitig die Zeichen - fast prophetisch spürt er, wass da auf Deutschland zu kommt und findet dennoch nicht heraus aus dem Land, dass für ihn immer mehr Türen zum Leben schloss. Klarheit über eine Situation und das starke Verwurzeltsein in ihr führen hier zu einer Lebenseinschränkung, die mit dem Tod endet. Andere Autoren seiner Zeit und mit einer weniger starken Verwurzelung haben den Absprung geschafft und sind aus D'land fortgegangen. Sie sind berühmt geworden. Auch Klepper hatte das Zeug dazu, fand aber nicht die nötige Energie, um die Konsequenzen, die über-lebenswichtig waren wirklich zu ziehen. Er ist nicht nur Opfer des Damaligen, er ist auch Täter bzw. Unterlasser der Erweiterung seiner Lebensperspektive.
Dramatisch und lehrreich.
Wie würde ich mich in ähnlicher Situation verhalten?
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