Mittwoch, 15. Oktober 2003
#005 Ein neuer Tag,
blauer Himmel, Sonne - sie steht ganz tief und blendet die Autofahrer, die ihr entgegenfahren, lässt sie fast blind die Straße entlangrollen. Besonders wenn die Scheiben durch die Körperwärme des Fahrers noch beschlagen sind.
Es ist kalt am Morgen, 3 Grad nur, erster Rauhreif liegt auf den Dächern der Fahrzeuge und überzieht die Wiesen mit einem eisigen Zuckerguss.
Jetzt werden sich die Bäume beeilen, um ihre Blätter loszuwerden. Die Spaziergänger, die mit ihren Hunden unterwegs sind, haben die T-Shrits, die sie noch vor kurzem draußen trugen gegen die dicken Jacken getauscht, die Hände sind in den Taschen vergraben.
Aber es ist immer noch die Hoffnung, dass die Sonne die Temperaturen im Laufe des Vormittags in eine angenehme Höhe treibt. Noch ist nicht Winter.
Und doch stellt sich die Natur um, wird in sich gekehrter, fährt Energien zurück, die einst für die Blätter und Blüten verschenkt wurden.
Es ist auch die Zeit, in der der Mensch beginnt, nach dem Licht in sich selbst zu suchen, in seiner Seele, nach den tiefen Wahrheiten, der Geborgenheit, Liebe und den gelungenen Beziehungen, die er in den vergangenen Monaten in sich aufnahm, um sich nun davon wärmen zu lassen.
Es ist gut, die Zeichen zu erkennen, sich dem Lauf des Lebens anzupassen und so zu einem tragenden und heilsamen Rhythmus des Lebens zu gelangen.

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